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In der empirischen Bildungsforschung spielen standardisierte Tests eine entscheide Rolle, um die Kompetenzentwicklung von SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern einschĂ€tzen und bewerten zu können. Ein Instrument, das hĂ€ufig dafĂŒr verwendet wird, sind Vergleichsarbeiten. Vergleichsarbeiten gibt es sowohl fĂŒr die dritte als auch fĂŒr die achte Jahrgangsstufe (VERA3 und VERA8). Eine interessante Facette dieser Tests ist die Verwendung unterschiedlicher Testheftvarianten in den LĂ€ndern Berlin und Brandenburg, nĂ€mlich Testheft A und Testheft B. Warum gibt es diese verschiedenen Varianten und worin liegt der Unterschied?

Bei den Vergleichsarbeiten gibt es fĂŒr alle FĂ€cher (Deutsch, Mathematik, erste Fremdsprache) zwei Testheftvarianten. Beide Varianten enthalten ein Spektrum von sehr einfachen Aufgaben (Kompetenzstufe I) bis hin zu sehr schwierigen Aufgaben (Kompetenzstufe V).

Testheft A legt seinen Schwerpunkt auf Aufgaben der Kompetenzstufen I, II und III. Es beinhaltet mehr Aufgaben mit geringer bis mittlerer Schwierigkeit. Aufgaben der Kompetenzstufen IV und V sind ebenfalls enthalten, jedoch in geringerem Umfang. Das Testheft B enthÀlt mehr Aufgaben der Kompetenzstufen III, IV und V, die eine mittlere bis hohe Schwierigkeit aufweisen. Die Bearbeitung von Testheft B ist demnach anspruchsvoller als die von Testheft A.

LehrkrĂ€fte mĂŒssen bei der Planung der Vergleichsarbeiten einschĂ€tzen, ob ihre Klasse eher durchschnittliche Leistungen oder ĂŒberdurchschnittliche Leistungen in den zu testenden FĂ€chern erbringt. Bei schwachen bis durchschnittlichen Lerngruppen empfiehlt es sich, Testheft A auszuwĂ€hlen. Nur bei starken Lerngruppen sollte die Lehrkraft Testheft B auswĂ€hlen. Die Testheftvarianten ermöglichen somit, dass die Schwierigkeit der Vergleichsarbeiten an das Leistungsniveau der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler angepasst werden kann. So erleben alle Lernenden Erfolgserlebnisse, aber auch Herausforderungen bei der Bearbeitung der Vergleichsarbeiten.

Die Zuordnung der Leistungen zu den Kompetenzstufen wird durch die unterschiedlichen Testhefte nicht beeintrÀchtigt, da in allen Testheften Aufgaben aller Schwierigkeitsgrade vorhanden sind. So können LehrkrÀfte die Ergebnisse unterschiedlicher Schulklassen miteinander vergleichen, auch wenn die Lerngruppen verschiedene Testheftvarianten bearbeitet haben.

 

Design: Emma Bechtold

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