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Inklusiver Unterricht strebt danach, die Vielfalt der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler zu berĂŒcksichtigen und jedem Kind eine individuelle Förderung zukommen zu lassen. Ein zentraler Aspekt, um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist die Aufgabenadaption. Dabei geht es darum, Unterrichtsmaterialien und -aufgaben so anzupassen, dass sie den individuellen BedĂŒrfnissen und FĂ€higkeiten der Lernenden entsprechen. Im Folgenden werden sieben Leitideen der Aufgabenadaption vorgestellt, die in der Praxis hĂ€ufig ineinander ĂŒbergehen.

  1. Anforderungsbereiche: Entsprechend den Vorgaben des Lehrplans sollen die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler nicht nur die definierten Kompetenzerwartungen erfĂŒllen, sondern auch in verschiedenen Anforderungsbereichen gezielt geschult werden. Hierbei bilden die festgelegten Anforderungsbereiche, darunter Reproduzieren, ZusammenhĂ€nge herstellen sowie Verallgemeinern und Reflektieren, die Grundlage fĂŒr die Anpassung des Anforderungsniveaus. Das bedeutet, je nach Wahl eines Anforderungsbereichs kann eine Aufgabe unterschiedlich schwer sein
  2. Tipps und Herausforderungen: Um die HeterogenitĂ€t der Lerngruppe angemessen zu berĂŒcksichtigen, erfolgt die Anpassung der Aufgabenstellung durch verschiedene Formen individuell angepasster LernunterstĂŒtzung oder -erweiterung. Hierzu zĂ€hlen zum Beispiel Tipps, Hilfsaufgaben, Sternchenaufgaben oder Transferaufgaben und Wortspeicher, die dazu dienen, die Aufgaben zu erleichtern oder zu vertiefen
  3. Verwandte Aufgaben: SchĂŒlerinnen und SchĂŒler können zwischen zwei Aufgaben oder ArbeitsblĂ€ttern wĂ€hlen, die eine Ă€hnliche Struktur und den gleichen Inhalte haben, sich jedoch im Schwierigkeitsgrad und der Anforderung unterscheiden.
  4. Offene Aufgaben: Die Offenheit von Aufgaben ermöglicht den Lernenden, innerhalb vielfÀltiger Wahlmöglichkeiten ihre Aufgaben selbst zu wÀhlen. Dies erlaubt es ihnen, KomplexitÀt und Anspruchsniveau ausgehend von ihren individuellen Lernmöglichkeiten selbst zu bestimmen).
  5. Darstellungsformen: Die Bearbeitung der Aufgaben wird durch unterschiedliche ZugÀnge und die Nutzung verschiedener Darstellungsformen erleichtert. Hierbei können Handlungen an Material, bildliche Darstellungen und Kontexte aus der Lebenswirklichkeit integriert werden.
  6. Vorgehensweise: ZusĂ€tzlich werden reichhaltige Aufgaben eingefĂŒhrt, die beispielsweise auf bestimmten mathematischen GesetzmĂ€ĂŸigkeiten und Mustern beruhen. Dies ermöglicht den Lernenden, unterschiedliche Vorgehensweisen zur Bearbeitung der Aufgabe selbst auszuwĂ€hlen und individuelle Lernwege zu gehen, um zur Lösung einer Aufgabe zu kommen.
  7. Forschermittel: Schließlich werden Forschermittel, wie Pfeile, Einkreisungen, farbige Markierungen und KĂ€rtchen zum Ordnen, als Instrumente des Forschens eingesetzt. Diese unterstĂŒtzen die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler dabei, Strukturen zu entdecken, Entdecktes darzustellen und ĂŒber Dargestelltes zu kommunizieren, wodurch ein ganzheitlicher Lernansatz gefördert wird.

Diese Leitideen bieten einen ganzheitlichen Ansatz, um die Vielfalt in einer inklusiven Lernumgebung zu berĂŒcksichtigen und sicherzustellen, dass alle SchĂŒlerinnen und SchĂŒler die bestmögliche UnterstĂŒtzung erhalten.

Design: Emma Bechtold

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