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Vergleiche zwischen Klassen hinsichtlich des Leistungsstands der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler werden oft als unfair wahrgenommen, da der erhobene Leistungsstand nicht nur von Lehrmaterial und didaktischer Aufbereitung des Unterrichts abhĂ€ngt, sondern auch von der SchĂŒlerschaft selbst. Diese Kontextfaktoren haben erheblichen Einfluss auf die Leistungen der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler. In sogenannten Brennpunktschulen ist trotz qualitativ gutem Unterricht zu erwarten, dass der Gesamtleistungsstand der SchĂŒlerschaft schwĂ€cher ist als in Klassen aus ĂŒberdurchschnittlich privilegierten Umfeldern. Aus diesem Grund ist es sinnvoller, die Ergebnisse einer Klasse einer Vergleichsgruppe gegenĂŒberzustellen, die einen Ă€hnlichen Kontext aufweist. Um dies zu ermöglichen, geben LehrkrĂ€fte einige Angaben zur Zusammensetzung des sozialen Hintergrunds der Klasse an. Dazu können verschiedene Parameter herangezogen werden.

In Nordrhein-Westfalen wurde fĂŒr einen „fairen Vergleich“ der VERA-RĂŒckmeldungen ein Standorttypenkonzept entwickelt. Dabei werden Schulen auf Basis des Migrationsanteils der SchĂŒlerschaft und des Anteils von SGB-II-EmpfĂ€ngern im Schulumfeld einem von fĂŒnf Standorttypen zugeordnet. Zur Einordnung der Ergebnisse der Klasse erhalten die Schulen auf ihren RĂŒckmeldungen auch den landesweiten Durchschnitt ihres Standorttyps.

Ein „fairer Vergleich“ kann aber auch mit anderen Parametern berechnet werden. In Berlin werden dazu der Anteil von SchĂŒlerinnen und SchĂŒler nicht-deutscher Herkunftssprache sowie der Anteil der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler, die Anspruch auf Bildungs- und Teilhabeleistungen haben, einbezogen. Die RĂŒckmeldungen bieten diesen „fairen Vergleich“ nur auf Ebene der Schule und nicht fĂŒr die einzelnen Klassen.

Design: Emma Bechtold

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