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Die ValiditĂ€t (vgl. FU, Erziehungswissenschaft/TestgĂŒte) bezieht sich auf die Genauigkeit, bzw. GĂŒltigkeit, eines Testinstruments in Bezug darauf, ob es tatsĂ€chlich das misst, was es zu messen vorgibt. In der Forschung werden verschiedene Arten der ValiditĂ€t betrachtet, darunter zĂ€hlt die Inhalts-, Kriteriums- und KonstruktvaliditĂ€t, die jeweils wichtige Aspekte der Genauigkeit und GĂŒltigkeit von Tests und Messungen darstellen.

Die InhaltsvaliditĂ€t ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass ein Test oder eine Messung alle relevanten Aspekte des zu messenden Konstrukts in der Gesamtheit erfasst. Stellen wir uns vor, ein Test soll messen, wie gut die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler die Grundrechenarten beherrschen. Der Test wĂ€re inhaltlich wenig valide, wenn er keine Aufgaben zur Multiplikation enthielte.
Die ÜberprĂŒfung der InhaltsvaliditĂ€t kann durch theoretische Fundierung oder durch Expertenurteile erfolgen. Das heißt, Fachleute auf dem Gebiet können beurteilen, ob der Inhalt eines Tests oder einer Messung angemessen und reprĂ€sentativ fĂŒr das zu messende Konstrukt ist.

Die KriteriumsvaliditĂ€t bezieht sich auf die Beziehung zwischen den Ergebnissen einer Messung und einem externen Kriterium. Wenn ein neuer Test zum Leseverstehen erstellt wird, könnte man die KriteriumsvaliditĂ€t ĂŒberprĂŒfen, indem man das Abschneiden beim Lesetest mit der Anzahl der gelesenen BĂŒcher oder der Deutschnote im MSA vergleicht. Diese Form der ValiditĂ€t hilft Forscher*innen und Wissenschaftler*innen zu verstehen, wie gut ein Test tatsĂ€chlich das misst, was er soll, indem das Testergebnis mit realen Verhaltensweisen oder Ergebnissen verglichen wird.

Die KonstruktvaliditĂ€t ist besonders komplex, da sie sich auf abstrakte Konzepte oder Merkmale bezieht, die nicht direkt beobachtbar sind. Wenn Forscher*innen z.B. wissen möchten, wie glĂŒcklich eine Person ist, dann messen sie unterschiedliche Indikatoren, wie Energie-Level, PositivitĂ€t oder die HĂ€ufigkeit des Lachens. So wollen sie das Konstrukt GlĂŒck messen. Dieser Aspekt der ValiditĂ€t ist wichtig, um sicherzustellen, dass ein Test tatsĂ€chlich das spezifische Konstrukt misst, das er messen soll, und nicht durch Fehler oder andere Faktoren beeinflusst wird.

Insgesamt ist die ValiditĂ€t ein kritischer Bestandteil bei der Entwicklung und Beurteilung von Tests, Umfragen und Messinstrumenten. Durch die BerĂŒcksichtigung und ÜberprĂŒfung verschiedener Arten von ValiditĂ€t können Forscherinnen und Forscher sicherstellen, dass ihre Messungen genau und zuverlĂ€ssig sind. Dies ist besonders bei den Diagnoseinstrumenten und Lernstandserhebungen im Schulkontext wichtig, da diese fĂŒr LehrkrĂ€fte verlĂ€ssliche Aussagen liefern mĂŒssen.

FĂŒr das ISQ ist ValiditĂ€t ein wichtiger Forschungsschwerpunkt, mit dem sich unsere wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder – auch in verschiedenen Publikationen und wissenschaftlichen VortrĂ€gen – im Zusammenhang mit den verschiedenen diagnostischen Verfahren, die Schulen zur VerfĂŒgung stehen, auseinandersetzen.

 

Design: Emma Bechtold

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